Die Herausforderung des Wandels: Warum Veränderungen in Organisationen so schwierig sind
24. September 2024 von Julian-G. Mehler
In der dynamischen Geschäftswelt von heute sind Veränderungen nicht nur häufig, sondern oft überlebenswichtig für Unternehmen. Doch warum fällt es Organisationen und den Menschen, die sie ausmachen, so schwer, sich neuen Gegebenheiten anzupassen? Lassen sie uns mit dieser dreiteiligen Serie eintauchen in die Komplexität organisatorischer Veränderungen und entdecken wir, warum der Weg des Wandels oft so steinig ist.
Das Feuer der Veränderung
Stellen Sie sich Veränderung als eine Feuerbarriere vor, über die jede*r in der Organisation springen muss. Für manche ist es ein aufregendes Abenteuer: “Ich liebe Veränderungen! Just do it!” Andere haben sich in der Vergangenheit die Füße verbrannt und zögern: “Das können andere machen – ich weiß, wie so etwas endet.” Wieder andere denken gar nicht daran, überhaupt durch das Feuer zu gehen: “Es läuft doch. Ich warte, bis das Strohfeuer abgebrannt ist.”
Diese unterschiedlichen Reaktionen zeigen: Die Wahrnehmung von Veränderung ist höchst individuell – für die einen bedrohlich, für andere attraktiv. Das Verstehen und Anerkennen dieser Vielfalt ist der erste Schritt zu einem erfolgreichen Veränderungsprozess.
Veränderungen sind schon im Privaten schwierig
Erinnern Sie sich an Ihre letzten Neujahrsvorsätze? Mehr Sport, gesündere Ernährung, weniger Stress? Wie lange haben sie gehalten? Veränderungen bedeuten immer, dass wir uns von Gewohntem und Eingespieltem verabschieden müssen. Das fällt uns schon im Privatleben schwer genug.
In Unternehmen ist es nicht anders. Veränderungen sind komplex und erfordern Ausdauer, Energie und Überzeugungskraft – insbesondere von Führungskräften.
Organisationen sind keine Maschinen
Ein häufiger Irrtum ist, Organisationen wie Maschinen zu betrachten: Man tauscht ein paar Teile aus und schon läuft alles besser. In Wirklichkeit sind Organisationen eher Organismen. Sie neigen dazu, sich zu stabilisieren, wenn Unruhe entsteht. Jede Veränderung wird wie ein Fremdkörper behandelt, den das organisatorische Immunsystem auszustoßen versucht.
Diese Tendenz zur Selbststabilisierung macht Veränderungen so herausfordernd. Es reicht nicht, neue Prozesse einzuführen oder Strukturen zu ändern. Die gesamte “DNA” der Organisation muss sich anpassen.
Die Doppelrolle der Führung
Als Führungskraft stehen Sie vor einer besonderen Herausforderung: Sie sind sowohl Gestaltende als auch Betroffene des Wandels. Einerseits müssen Sie den Veränderungsprozess vorantreiben, Visionen entwickeln und Mitarbeiter*innen motivieren. Andererseits sind Sie selbst Teil des Systems, das sich verändert.
Diese Doppelrolle kann zu inneren Konflikten führen. Vielleicht sehen Sie die Notwendigkeit der Veränderung, haben aber selbst Bedenken oder Ängste. Oder Sie sind von der Veränderung überzeugt, stoßen aber auf Widerstand in Ihrem Team.
Es ist wichtig, diese Ambivalenz zu erkennen und zu akzeptieren. Nur wer sich seiner eigenen Gefühle und Gedanken bewusst ist, kann authentisch führen und andere im Veränderungsprozess mitnehmen.
Fazit: Veränderung ist ein Marathon, kein Sprint
Veränderungen in Organisationen sind komplex und herausfordernd. Sie erfordern mehr als nur eine gute Idee und konsequente Umsetzung. Es geht darum, die Bereitschaft aller Beteiligten zu fördern, den Wandel mitzugehen und aktiv zu gestalten.
Verstehen Sie Veränderung als einen Marathon, nicht als Sprint. Es braucht Zeit, Geduld und Ausdauer. Aber mit dem richtigen Verständnis für die Herausforderungen und einer klugen Herangehensweise können Sie Ihre Organisation erfolgreich durch den Wandel führen.
In den nächsten Artikeln dieser Serie teilen wir praktische Tipps, wie Sie Veränderungsbereitschaft erzeugen können und welche Möglichkeiten es für Führungskräfte im Veränderungsmanagement gibt.
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