Veränderungsbereitschaft erzeugen: 3 Schlüssel für erfolgreichen Wandel
30. September 2024 von Julian-G. Mehler
In unserem letzten Artikel haben wir uns angesehen, warum Veränderungen in Organisationen so herausfordernd sind. Heute gehen wir einen Schritt weiter: Wie können wir in einer Organisation die Bereitschaft für Veränderungen fördern?
Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor der Aufgabe, Ihre gesamte Belegschaft dazu zu bringen, über das “Feuer der Veränderung” zu springen. Wie machen Sie die Flammen kleiner und den Sprung attraktiver? Hier sind drei wesentliche Zutaten, die den Weg zum erfolgreichen Wandel ebnen.
1. Transparenz schaffen und den Wind spüren lassen
Stellen Sie sich vor, Sie rudern mit Ihrer Mannschaft auf einem Schiff. Auf der Brücke sehen Sie bereits den aufziehenden Sturm, aber unten im Rumpf spürt die Crew nur die gleichmäßige Strömung. Wie motivieren Sie Ihre Mannschaft, sich auf den Sturm vorzubereiten?
Der Schlüssel liegt in der Transparenz. Lassen Sie Ihre Mitarbeitenden den “Wind” spüren:
- Teilen Sie Zahlen und Marktentwicklungen: Nutzen Sie Infografiken, Dashboard-Präsentationen oder regelmäßige Updates, um die aktuelle Lage und den Bedarf an Veränderungen deutlich zu machen.
- Veranstalten Sie regelmäßige Meetings: Geben Sie Mitarbeiter*innen die Möglichkeit, Fragen zu stellen und ihre Bedenken zu äußern. Und vielleicht nennen sie diese nicht Meetings, sondern Begegnungsräume. Der Boden für Meetings ist oft verbrannt.
- Erzählen Sie Geschichten: Verdeutlichen Sie die Herausforderungen und den potenziellen Erfolg der Veränderung durch konkrete Beispiele und Szenarien. Und erzählen sie nicht nur, hören sie vor allem gut zu.
Indem Sie offen kommunizieren, schaffen Sie Vertrauen. Wenn Mitarbeiter*innen wissen, dass sie ehrlich informiert werden, sind sie eher bereit, sich auf Veränderungen einzulassen.
2. Positive und attraktive Ziele setzen
Den Wind zu spüren kann auch schnell zu einer Angststarre führen. Deshalb braucht es neben dem “weg von” auch ein klares “hin zu”. Nicht nur “weniger Wind”, sondern vielleicht eine neue Insel, mit wärmerem Wasser, ein attraktives Neuland.
Schaffen Sie ein kohärentes Zielbild, das Appetit auf die Veränderung macht:
- Entwickeln Sie eine überzeugende Vision: Zeigen Sie, wie die Zukunft nach der Veränderung aussehen wird. Machen Sie diese Vision greifbar und emotional ansprechend. Laden sie das Zielbild sinnlich auf.
- Kommunizieren Sie klar und konsistent: Vermitteln Sie die Dringlichkeit und Vision der Veränderung in allen Kanälen. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit heißt es so trefflich.
- Binden Sie skeptische Mitarbeitende ein: Geben Sie ihnen die Möglichkeit, ihre Bedenken zu äußern und an Lösungen mitzuarbeiten. Machen sie diese zu Veränderungsexpert*innen – gerade deren kritischer Blick hilft auch die letzten Bedenken antizipierend zu transformieren.
- Feiern Sie Meilensteine: Teilen Sie Erfolge auf dem Weg zur Zielerreichung, um die Motivation hochzuhalten. Und feiern sie sie wirklich. Slack-Kudos sind keine würdige Ehrung von Erlangtem.
- Bieten Sie Entwicklungsmöglichkeiten: Zeigen Sie, wie die Veränderung auch persönliche Wachstumschancen bietet.
Ein klares und positives Zukunftsbild inspiriert Mitarbeitende, sich für die Veränderung zu engagieren.
3. Zügige erste Schritte ermöglichen
Zwischen dem spürbaren Gegenwind und dem attraktiven Zielbild braucht es zügige und konkrete erste Schritte. Statt großer, detaillierter Change-Pläne sind konkrete erste Schritte wertvoller, die schnell den ersten warmen Sand unter den Füßen spürbar machen.
Hier einige Möglichkeiten, wie Sie schnelle Fortschritte erzielen können:
- Starten Sie Pilotprojekte: Beginnen Sie mit kleinen Teams von Freiwilligen, die neue Ansätze ausprobieren.
- Schaffen Sie geschützte Räume: Erlauben Sie Experimente ohne Angst vor Fehlern. Psychological Safety sollte eigentlich ein no-brainer sein.
- Machen Sie Fortschritte sichtbar: Kommunizieren Sie frühe Erfolge, um Vertrauen zu schaffen und weitere Beteiligung zu fördern.
- Bleiben Sie agil: Anstelle eines starren Plans ermöglicht ein agiler Ansatz Anpassungen und Verbesserungen im laufenden Prozess.
Kleine, greifbare Erfolge zeigen, dass Veränderung möglich ist. Und sie motivieren weitere Mitarbeitende zur weiteren Beteiligung.
Fazit: Die Flamme der Veränderung kontrollieren
Durch Transparenz, attraktive Ziele und praktische erste Schritte können Sie die “Flamme der Veränderung” kontrollierbarer machen. Diese Zutaten helfen, die Herausforderungen des Wandels zu bewältigen und Ihre Mitarbeitenden auf eine Reise der positiven Veränderung mitzunehmen.
Denken Sie daran: Die „Flammen der Veränderungen“ sind häufig für alle Beteiligten herausfordernd und manche Veränderung hat schon einiges an Vertrauen, Elan und Zuversicht verbrannt. Transformationsmüdigkeit heißt es oft. Sorgen sie dafür, dass die geleiteten Veränderungsmaßnahmen eher wärmen, als verbrennen.
In unserem nächsten und letzten Artikel dieser Serie werden wir uns ansehen, wie Sie als Führungskraft diese Prinzipien in der Praxis umsetzen können. Bleiben Sie dran!
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