Die Zukunft der Präsenz-Veranstaltungen mit Corona-Schutz: Kommt der „hybride Workshop“?
7. Juli 2020 von Albert Eckert
Ein Bekenntnis vorweg: So gern wir virtuelle Workshops moderieren und Kund*innen darin fit machen – auch wir sehnen uns danach, Teilnehmende endlich wieder in 3D in physischen Workshopräumen oder an der realen Kaffeetheke zu treffen und ihnen die Hände zu schütteln. Wir empfinden Corona als große Herausforderung und wünschten, es wäre längst überstanden.
Die Wirklichkeit ist leider eine andere, und wir müssen mit dem Virus einen guten Umgang finden. Um einen zweiten Lockdown in Deutschland zu verhindern, empfehlen sich Schutzmaßnahmen. Manche sind im privaten Umgang schon recht locker und unvorsichtig geworden. Es gibt bereits Workshops, in denen gefragt wird, wie streng man es denn halten will mit Corona. Bei denkmodell sind wir uns einig: Wir setzen auf Risiko-Vorsorge, die nach aktuellem Stand wirksam ist. Bei uns halten sich zwei Personen im Team besonders informiert und stehen für unsere Fragen (z.B. Bundesland-spezifische Regelungen) zur Seite. Das tun wir nicht nur im Interesse unserer Teilnehmenden, sondern auch in unserem eigenen. Wer sich mehrfach die Hände desinfiziert, Abstand hält, nur in die Armbeuge niest und Maske (Mund- Nase-Bedeckung) trägt, soll sich bei uns nicht rechtfertigen müssen. Wir tun das auch. Wie der Infektionsschutz bei denkmodell genau aussieht, teilen wir weiter unten.
Erste Studien deuten darauf hin, dass reine Arbeitsbesprechungen und viele Fortbildungen zur Wissensvermittlung auch nach den Corona-Beschränkungen häufig online stattfinden werden. Insbesondere Teams, die an unterschiedlichen Standorten arbeiten, werden sich allerdings zweimal überlegen, welche Formate rein virtuell stattfinden können, und welche einen persönlichen Kontakt benötigen. Bisher zeichnet sich bei unseren Kund*innen ab, dass für Strategie-Workshops, ausführliche Planungs-Workshops, für Teamentwicklungen und die meisten Führungskräfte-Programme die Präsenz-Veranstaltung schnell wieder erste Wahl sein wird. Nicht nur aufgrund eigener Bedarfe – unser denkmodell Team ist in Deutschland und der Welt (Berlin, Hannover, Frankfurt, Italien, Taiwan) verstreut – sondern auch aufgrund vermehrter Anfragen prognostizieren wir: Mischformen, sogenannte „hybride Workshops“, bei denen die meisten Teilnehmenden im Präsenz-Workshop sitzen und ein anderer Teil virtuell von außerhalb zugeschaltet ist, werden zum neuen „Normal“ gehören. Solche Workshops erfordern allerdings umfangreiche Vorbereitungen und Investitionen in gute Technik (v.a. Kamera- und Übertragungstechnik). Gemeinsam mit unseren Kund*innen denken wir über jeweils geeignete Veranstaltungs-Formate nach und lernen dabei selbst ständig dazu. Mit solchen hybriden Formaten zu experimentieren, bereitet uns gerade in der Corona-Zeit viel Freude. Ein ausführlicher Beitrag dazu folgt demnächst bei uns auf dem Blog.
Infektionsschutz in Präsenz-Veranstaltungen von denkmodell
Wir möchten den Teilnehmenden unserer Präsenz-Workshops eine sichere Teilnahme ermöglichen und setzen deshalb die aktuell gültigen Vorschriften des jeweiligen Bundeslandes, in dem die Veranstaltung stattfindet, um. Wir halten uns selbstverständlich auch an die Empfehlungen der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung und des Robert-Koch-Instituts (https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/).
Was bedeutet Infektionsschutz bei denkmodell im Allgemeinen?
- Wer erkältet ist oder glaubt, sich infiziert zu haben, bleibt bitte zuhause. Wir teilen Teilnehmenden schon vorab unsere Corona-Policy mit.
- Einhaltung des Mindestabstandes (je nach Bundesland 1,5 bis 2m, also mindestens zwei Armlängen)
- Wir empfehlen den Download der datenschutzkonformen Corona-Warn-App der Bundesregierung und ihre Nutzung gerade bei Veranstaltungen.
- Einhaltung der Husten-und Niesetikette (Husten oder Niesen in die Armbeuge oder in ein Taschentuch, Hände vom Gesicht möglichst fernhalten)
- Auf Körperkontakt wie Handschlag, Umarmung etc. verzichten.
- Benutzte Einmal-Taschentücher direkt entsorgen (möglichst in Mülleimer mit Deckel).
- Plakate erinnern bei uns an diese Hygiene-Regeln.
- Maske (Mund‑, Nase-Bedeckung) tragen, vor allem bei Bewegung im Raum und in kleineren Gruppen.
- Am Eingang werden die Hände aller Teilnehmenden desinfiziert (eine Empfangsperson sprüht Hände ein, oder ein automatischer Spender steht bereit).
- Desinfektionsmittel sind mehrfach und sichtbar in den Räumen verfügbar.
- Auch Einweghandschuhe stehen zur Verfügung.
- Im Toiletten-Bereich gibt es eine Anleitung zum hygienischen Händewaschen.
- Zur Vermeidung langer Schlangen vor den (Damen-)Toiletten empfehlen wir Unisex-Toiletten.
- Die Toiletten sind mit Flüssigseife, Papierhandtüchern und verschließbaren Mülleimern ausgestattet.
- Gut lüften: Wir arbeiten in möglichst großen, gut durchlüfteten Räumen oder im Freien. Reine Umluft-Klimageräte sehen wir kritisch, sie verteilen den Aerosol-Nebel nur im Raum. Ausschließlich Klimaanlagen mit Frischluftzufuhr und wirksamer Filtertechnik finden wir hilfreich. Ventilatoren dagegen verquirlen in der Regel nur die Luft. Wir stellen Ventilatoren nur ins Fenster, damit Luft nach draußen befördert wird und der Luftumsatz steigt. Im Winter wird das aber sicher zu kalt.
- Arbeitsflächen werden mindestens vor der Veranstaltung, oft auch zwischendurch gereinigt und desinfiziert. Abends werden die Teilnehmenden gebeten, ihre Materialien alle mitzunehmen, damit wir gut putzen können.
- Infektionsschutz geht vor Müllvermeidung. Zwar bemühen wir uns weiter um nachhaltige Materialien und sparsamen Verbrauch, doch ist uns im Zweifel die Gesundheit der Teilnehmenden wichtiger als unser „grünes Gewissen“.
Für die Arbeit bei Veranstaltungen bedeutet Infektionsschutz bei uns:
- Jede*r Teilnehmende bekommt einen eigenen Stuhl mit Namens-Tag – dieser kann in Kleingruppenarbeit mitgenommen werden.
- Wir bereiten für Teilnehmende individuelle Arbeits-Pakete in kleinen Tüten vor (alle bekommen eigene Stifte, eigene Post-Its, …). Die handlichen Tüten können herumgetragen werden.
- Mikrofone sind ein schwieriges Thema. Wir wissen bisher nicht, wie gut Viren daran haften und verbreitet werden können. Wir bevorzugen freistehende Mikros im Saal, die man nicht extra an- und ausschalten und nicht anfassen muss. Diese können ggf. mit kleinen Plastiktüten abgedeckt werden, die nach jeder Person gewechselt werden müssen. Auf Windschutze (Schaumstoffaufsatz) verzichten wir und wischen das Mikro lieber öfter mit einem Tuch mit etwas Desinfektionsmittel ab. Wie viel das bringt, wissen wir nicht, verlässliche Angaben sind uns dazu bisher nicht bekannt.
- Hand-Outs werden durch die Moderator*innen immer mit desinfizierten Händen und ggf. zusätzlich mit Einweghandschuhen ausgeben.
Für das Catering und die Pausen heißt Infektionsschutz bei uns:
- Individuelle Lunchpakete, um Buffett-Situation mit engem Kontakt zu vermeiden
- Bitte, eigene Flaschen mitzubringen und/oder Gläser und Flaschen zu markieren
- Bitte, entweder eigenes Besteck mitzubringen oder das vorbereitete Einmal-Besteck zu nutzen
- Es gibt Abstandsmarkierungen im Pausenbereich, oder wir gehen gleich nach draußen.
- Bei der Essensausgabe an Tischen sitzen alle ausreichend weit auseinander.
Das alles klingt anstrengend. Und ja: Es ist gewöhnungsbedürftig. Doch wenn alle mittun, fällt es gar nicht so schwer. Wir versuchen, es unseren Teilnehmenden möglichst leicht zu machen, aufeinander zu achten. Denn Corona-Polizei wollen wir nicht spielen und ständige Ermahnungen geben. Wir setzen auf die Mündigkeit und Solidarität unserer Teilnehmenden und erinnern nur gelegentlich an die Regeln. Selbstverständlich müssen wir uns auch selbst manchmal erinnern – schließlich ist die Situation für uns alle neu.
Bleiben Sie gesund! Mögen Sie uns Ihre Erfahrungen und Tipps weitergeben? Wir freuen uns über Ihren Kommentar.
Autor*innen: Désirée Bösemüller & Albert Eckert