3 Fragen, 3 x 3 Antworten: Warum OE-Ausbildung bei denkmodell?
20. September 2023 von Kirsten Mieves
denkmodell bildet seit vielen Jahren Menschen zu Organisationsentwickler*innen aus – im Frühjahr 2024 geht die Ausbildung in die 13. Runde. Wir haben einige unserer Absolvent*innen gefragt, warum sie die Ausbildung gemacht haben, was sie daraus mitgenommen haben und wie sie die Ausbildung heute professionell nutzen.
Wen wir gefragt haben:
Julia Steinfelder, 47, ist seit 20 Jahren in der Entwicklungszusammenarbeit tätig, mit Schwerpunkt in der politischen Lobbyarbeit. Aktuell arbeitet sie bei dem katholischen Werk der Entwicklungszusammenarbeit Misereor als Referentin im Bereich „Strategieentwicklung, Vorstand und Leitungsrunden“. Zu ihren Kernaufgaben gehören die Beratung, Konzipierung und Begleitung von hausweiten Prozessen zur inhaltlichen und strategischen Weiterentwicklung der Organisation.
Lena Thomsen, Beraterin und Organisationsentwicklerin, und Bernhard Kniepkamp, Coach und Organisationsentwickler sind Absolventin und Absolvent der Organisationsentwicklungs-Ausbildung 2020–2022 bei denkmodell. 2022 haben sie sich zusammen selbstständig gemacht und sind jetzt beide geschäftsführende Gesellschafter (bzw. Gesellschafterin) bei Thomsen&Kniepkamp.
Sebastian Gottschlich ist 33 und hat einen Hintergrund in BWL und der Erwachsenenbildung. Er lebte mehrere Jahre in Thailand und Vietnam, wo er als Facilitator und Dozent an vietnamesischen Universitäten arbeitete. Seit einiger Zeit arbeitet er im Bereich Organisationsentwicklung – seit 2021 bei denkmodell, wo er berufsbegleitend die Ausbildung „Beratung und Organisationsentwicklung“ machte und 2023 abschloss.
3 Fragen und 3 x 3 Antworten
Was war eure Motivation, die Ausbildung zu machen?
Julia Steinfelder: Ich wollte meine praktisch erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen in Organisationsentwicklung durch eine fundierte Weiterbildung erweitern und vertiefen. In den letzten Jahren hat mich insbesondere die Frage beschäftigt, wie Veränderungsprozesse in Organisationen so gestaltet werden können, dass die Menschen in diesen Organisationen gut mitgenommen werden, und das bei gleichzeitig zunehmender Komplexität der Arbeit. In diesem Spannungsfeld wollte ich mehr lernen und Antworten erhalten.
Lena Thomsen und Bernhard Kniepkamp: Auch wenn wir ganz unterschiedliche Hintergründe haben: Wir hatten beide den Wunsch, mehr und näher an Organisationen zu arbeiten. Bernhard ist seit vielen Jahren selbstständig als Coach für Einzelpersonen und Teams. Lena war Kommunikationsberaterin, unter anderem in Change-Prozessen. Wir wollten beide das Thema Organisationsentwicklung vertiefen, um beruflich darauf weiter aufbauen zu können.
Sebastian Gottschlich: Ich habe vor zwei Jahren angefangen, im Bereich Organisationsentwicklung zu arbeiten. Vorher hatte ich bereits kürzere Weiterbildungen im OE-Bereich gemacht und hatte das Gefühl, ich brauche noch eine stärkere Wissensbasis, um wirklich als Organisationsberater arbeiten zu können.
Was habt ihr aus der Ausbildung mitgenommen? Was war besonders eindrücklich/wertvoll?
Julia Steinfelder: Neben der Erweiterung meiner Beratungsinstrumente und ‑methoden ist für mich meine persönliche Weiterentwicklung sehr wertvoll: Ich habe im Rahmen der Ausbildung viel über mich gelernt, nicht nur in meiner Rolle als Beraterin oder im professionellen Kontext, sondern auch über mich als Person. Diese Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung, das Ausprobieren im geschützten Raum der Ausbildungsgruppe als auch die Kombination zwischen systemischem und Gestaltansatz sind meine Highlights der Ausbildung.
Lena Thomsen und Bernhard Kniepkamp: An erster Stelle haben wir beide aus der Ausbildung eine sehr schöne Zusammenarbeit mitgenommen. Wir haben uns in der Ausbildungszeit kennengelernt und danach zusammen Thomsen&Kniepkamp gegründet. Darüber hinaus war für uns die Arbeit an der eigenen Haltung besonders eindrücklich. Wie wichtig die Haltung in Beratungskontexten ist, welch direkten Einfluss sie auf die Wirksamkeit der Beratung hat und dass einzelne Methoden und Tools zwar hilfreich, aber zumeist nicht allein der Schlüssel zum Erfolg sind – da hat bei uns eine Bewusstseinsschärfung stattgefunden.
Sebastian Gottschlich: Ich fand es wertvoll an realen Projektbeispielen üben zu können. Toll fand ich außerdem, von den Erfahrungen der andere Teilnehmenden zu lernen, die ihr verschiedenen Hintergründe in Verbänden, Kommunen, NGOs und Unternehmen mit in die Ausbildung eingebracht haben.
Was hat sich in eurem professionellen Tun durch die Ausbildung verändert? Wie nutzt ihr sie heute?
Julia Steinfelder: Meine Haltung als Beraterin ist eine andere geworden, mein Blick auf die Strukturen und Prozesse der Organisation geschärfter. Ich setze in meinen Beratungen viel stärker als vorher auf das, was die Kund*innen tatsächlich brauchen und nicht auf das, was vorab gewünscht wird. Das ist gerade bei internen Beratungen nicht immer einfach. Dabei wähle ich stärker solche Herangehensweisen, die für die Kolleg*innen auch mal ungewohnt und herausfordernd sind. Gerade in unseren stark analytisch geprägten Kontexten hilft dabei der Gestaltansatz sehr.
Lena Thomsen und Bernhard Kniepkamp: Wir arbeiten heute gemeinsam als Organisationsentwickler*innen daran, das Zusammenspiel zwischen Führung, Teams und Struktur in Organisationen zu verbessern. Auch dabei spielen der Einsatz der eigenen Haltung, die Reflexion eigener Muster und der genaue Blick auf Bedürfnisse und Dynamiken der Gruppen natürlich eine wichtige Rolle. All das fließt seit der Ausbildung bewusster in unser Tun ein. Nicht zuletzt hat sich durch die Ausbildung unser Netzwerk vergrößert, mit dem wir viel im Austausch sind.
Sebastian Gottschlich: Ich fühle mich sicherer im Kundenkontakt beispielsweise bei Auftragsklärungen. Ich habe viele mentale Modelle griffbereit, die ich in Kundeneinsätzen nutzen kann. Darüber hinaus spreche ich nun die „selbe Sprache“ wie meine Kolleg*innen; das hilft enorm bei gemeinsamen Kundenseinsätzen.
Unsere nächste Ausbildung Beratung und Organisationsentwicklung startet im Frühjahr 2024. Hier erfahren Sie mehr darüber: